Änderungen und Irrtümer vorbehalten
Bericht zur Wanderung der Penzinger Senioren am 28. März 2023 „Heut gefrieren zwei Rotzige zusammen!“ Treffpunkt war am neuen Friedhof in Penzing. Ein Besuch bei meiner verstorbenen Schwester Klara musste schon sein. Wir haben ihre Urne am vergangenen Freitag würdevoll beerdigt. Gestern hätte sie ihren 86. Geburtstag feiern können. Vielleicht ist sie noch dem einen oder anderen in Erinnerung, als sie von 1970 bis 1980 im Fliegerhorst die Mannschaftskantine gepachtet hatte, haben wir in ihren Räumen von der AV-Skiabteilung aus, stimmungsvolle Feste gefeiert. Los ging‘s Richtung Untermühlhausen, unser Johann führte. Oben am „Berg“ wehte ein verdammt kalter Wind, so dass der Spruch meines Großvaters zum Tragen kam: „Heut gefrieren zwei Rotzige zusammen!“ Wir erreichten Untermühlhausen und Paul Schmidhofer, der „Rassokenner“, zeigte uns die Rassokapelle und den Gedenkstein. Dazu seine Ausführungen: Adalona von Hohenwarth, die Mutter Rassos, sei schwanger vor ihrem gewalttätigen Ehegemahl Rathold geflohen. Ehe sie aber den Ort Gerezhausen (Geretshausen), wo ihr Bruder Pfarrer war, und die bei Mühlhausen (Untermühlhausen) gelegene Burg erreichen konnte, habe sie auf dem Weg Rasso oder Ratho geboren. Die Stelle sei später durch einen Gedenkstein markiert worden. Mehrere historisch interessierte Männer, u. a. Heinrich Welz wussten von diesem Stein. Auf Hinweis einer alten Frau aus Untermühlhausen fanden sie im Herbst 1956 den Bildstock unter einer Fichte im Gestrüpp. Dies war der Auslöser, oben am Berg in Eigenleistung eine kleine Kapelle zu errichten. Seit dieser Zeit findet im Juni in Untermühlhausen das „Rassofest“ statt. Für die Landsberger habe ich auch noch etwas: Am Fest der Kirchweihe 1698. Daniel Riss von Landsberg zeigt auch an, wie daß sein Söhnl Caspar, 2 Jahre alt, an beiden Füßen stark geschwollen gewesen, als er, Vater, aber ein gewiß Opfer in Geld zu St. Grafrath und zwei wächserne Füßerl zu lassen versprochen, vor besagte Geschwulst völlig vergangen. Weiter ging unsere Wanderung Richtung Oberbergen, um dann über die Grotte wieder zu unserem Ausgangspunkt zu gelangen. Der Besuch im Gasthaus Frank inspirierte uns, ein Leberkäs-Essen, evtl. im Mai, zu organisieren, denn der Wirt macht diese bayerische Spezialität selbst. Nähere Infos erreichen euch im April. Zum Schluss, nachdem ja in Grafrath die Gebeine des „Heiligen“ in der dortigen Rasso-Kirche zu sehen sind, ein Eintrag von Kardinal Faulhaber, der uns Wanderer aus der Seele spricht: Rast beim Hl. Rasso in Grafrath. Dort in der Stadt die staubigen, rußigen, muffigen Düfte Hier bei Rasso zur Rast – würziger Odem im Wald. Dort das Gerassel der rasenden Autos in Tagen und Nächten Hier der Enten Gequake – dörfliche Friedensmusik. Dort der Herren Minister Gerede und Rassengepolter Hier das Kikeriki friedlicher Hähne im Hof. Dort ein Taubengehäus, Telefon, Post ohne Ende – Hier Portiunkula. Hier nahm Franziskus mich auf. 25.–30. August 1934, M. Kard. Faulhaber (Handschriftlicher Eintrag des verewigten Kardinals ins Gästebuch des Franziskanerklosters Grafrath anlässlich seines Ferienaufenthaltes dort). Franz der Schneider
Änderungen und Irrtümer vorbehalten
Bericht zur Wanderung der Penzinger Senioren am 28. März 2023 „Heut gefrieren zwei Rotzige zusammen!“ Treffpunkt war am neuen Friedhof in Penzing. Ein Besuch bei meiner verstorbenen Schwester Klara musste schon sein. Wir haben ihre Urne am vergangenen Freitag würdevoll beerdigt. Gestern hätte sie ihren 86. Geburtstag feiern können. Vielleicht ist sie noch dem einen oder anderen in Erinnerung, als sie von 1970 bis 1980 im Fliegerhorst die Mannschaftskantine gepachtet hatte, haben wir in ihren Räumen von der AV-Skiabteilung aus, stimmungsvolle Feste gefeiert. Los ging‘s Richtung Untermühlhausen, unser Johann führte. Oben am „Berg“ wehte ein verdammt kalter Wind, so dass der Spruch meines Großvaters zum Tragen kam: „Heut gefrieren zwei Rotzige zusammen!“ Wir erreichten Untermühlhausen und Paul Schmidhofer, der „Rassokenner“, zeigte uns die Rassokapelle und den Gedenkstein. Dazu seine Ausführungen: Adalona von Hohenwarth, die Mutter Rassos, sei schwanger vor ihrem gewalttätigen Ehegemahl Rathold geflohen. Ehe sie aber den Ort Gerezhausen (Geretshausen), wo ihr Bruder Pfarrer war, und die bei Mühlhausen (Untermühlhausen) gelegene Burg erreichen konnte, habe sie auf dem Weg Rasso oder Ratho geboren. Die Stelle sei später durch einen Gedenkstein markiert worden. Mehrere historisch interessierte Männer, u. a. Heinrich Welz wussten von diesem Stein. Auf Hinweis einer alten Frau aus Untermühlhausen fanden sie im Herbst 1956 den Bildstock unter einer Fichte im Gestrüpp. Dies war der Auslöser, oben am Berg in Eigenleistung eine kleine Kapelle zu errichten. Seit dieser Zeit findet im Juni in Untermühlhausen das „Rassofest“ statt. Für die Landsberger habe ich auch noch etwas: Am Fest der Kirchweihe 1698. Daniel Riss von Landsberg zeigt auch an, wie daß sein Söhnl Caspar, 2 Jahre alt, an beiden Füßen stark geschwollen gewesen, als er, Vater, aber ein gewiß Opfer in Geld zu St. Grafrath und zwei wächserne Füßerl zu lassen versprochen, vor besagte Geschwulst völlig vergangen. Weiter ging unsere Wanderung Richtung Oberbergen, um dann über die Grotte wieder zu unserem Ausgangspunkt zu gelangen. Der Besuch im Gasthaus Frank inspirierte uns, ein Leberkäs-Essen, evtl. im Mai, zu organisieren, denn der Wirt macht diese bayerische Spezialität selbst. Nähere Infos erreichen euch im April. Zum Schluss, nachdem ja in Grafrath die Gebeine des „Heiligen“ in der dortigen Rasso-Kirche zu sehen sind, ein Eintrag von Kardinal Faulhaber, der uns Wanderer aus der Seele spricht: Rast beim Hl. Rasso in Grafrath. Dort in der Stadt die staubigen, rußigen, muffigen Düfte Hier bei Rasso zur Rast – würziger Odem im Wald. Dort das Gerassel der rasenden Autos in Tagen und Nächten Hier der Enten Gequake – dörfliche Friedensmusik. Dort der Herren Minister Gerede und Rassengepolter Hier das Kikeriki friedlicher Hähne im Hof. Dort ein Taubengehäus, Telefon, Post ohne Ende – Hier Portiunkula. Hier nahm Franziskus mich auf. 25.–30. August 1934, M. Kard. Faulhaber (Handschriftlicher Eintrag des verewigten Kardinals ins Gästebuch des Franziskanerklosters Grafrath anlässlich seines Ferienaufenthaltes dort). Franz der Schneider